Auch der interuniversitäre Forschungsverbund HPCFK mit dem Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover gehört zu den Zuwendungsempfängern. Mit dem Vorhaben „HyLaunch“ wird am Standort Stade die bestehende Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur der drei niedersächsischen Universitäten Hannover, Braunschweig und Clausthal gezielt erweitert. „Die entstehende Infrastruktur ist in Verbindung mit der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit der beteiligten Forschungsinstitutionen in dieser Form einzigartig, da sie alle Phasen von der Werkstoffauswahl über Konstruktion und Fertigung bis zur abschließenden Charakterisierung der Tanksysteme abdeckt.“, sagt Dr.-Ing. Carsten Schmidt, Leiter des interdisziplinären Forschungsstandortes in Stade.
Ziel ist es, im Rahmen des ITZ Nord (H2AM) eine einzigartige Forschungs- und Entwicklungsplattform für Faserverbund-Leichtbau-Tanksysteme zu schaffen, die speziell auf die Anforderungen der Luft- und Schifffahrt zugeschnitten ist. Das Projekt ermöglicht es künftig insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), neuartige Wasserstoff-Tanksysteme in gemeinsamen Forschungsprojekten und mit reduziertem wirtschaftlichem Risiko zu entwickeln und so bestehende Markteintrittsbarrieren abzubauen. Die Infrastruktur ist dabei auf die Entwicklung und Erprobung kompakter Tanksysteme und repräsentativer Testkörper ausgelegt, um eine Vielzahl an Material- und Konstruktionsparametern effizient untersuchen zu können.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz der Automated Fiber Placement - Technologie, die neue Designoptionen eröffnet und gegenüber herkömmlichen Faserwickelverfahren zusätzliche Gewichtsreduktionen ermöglicht. Darüber hinaus plant das Konsortium, seine Prüfkapazitäten weiter auszubauen. So sollen Prüfsysteme für statische und zyklische Tests unter kryogenen Temperaturbedingungen beschafft werden, die den besonders hohen thermischen und mechanischen Anforderungen an Wasserstofftanks gerecht werden.
Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Werkstofftechnik, Strukturauslegung, Fertigungstechnik und Bauteilprüfung werden innovative Wasserstoffspeicher entlang des gesamten Produktentwicklungsprozesses erforscht – sowohl für Druckgas- als auch für kryogene Anwendungen. Wir danken dem BMDV herzlich für die Förderung des Vorhabens „HyLaunch“ und das damit verbundene Vertrauen.
Zugleich freuen wir uns auf die bevorstehenden Kooperationen mit kleinen und mittleren Unternehmen aus der Luftfahrt, Schifffahrt und Zulieferindustrie, um gemeinsam neue Leichtbau-Tanksysteme zu erforschen und diese passgenau auf bestehende und künftige Fahrzeugarchitekturen abzustimmen. So wollen wir einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung dieser Branchen leisten.
Kontakt:
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr.-Ing. Carsten Schmidt, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 4141 77638 11 oder per E-Mail (schmidtc@ifw.uni-hannover.de) gern zur Verfügung.